Freitag, Dezember 12, 2008

beinahe eine Weihnachtsgeschichte

Gerade rechtzeitig zur Weihnachtszeit habe ich das zweite Buch von Jon Fosse gelesen. Das erste habe ich hier besprochen. Erzählt wird die Liebesgeschichte von Asle und Alida, einem norwegischen Paar. Beide sind noch ganz jung, so um die siebzehn. Sie kommen aus einem kleinen Ort und beschliessen gemeinsam in eine Stadt zu ziehen, wo sie sich Arbeit und Wohnung versprechen. Dies stellt sich aber als äusserst schwierig heraus. Alida ist hochschwanger, es ist bitterkalt, Spätherbst und überall, wo sie sich bewerben, werden sie abgewiesen. Die Parallele zur biblischen Geschichte ist offensichtlich. Eine doppelbödige Weihnachtsgeschichte.

Wieder sind manchmal die Sätze sehr lang, stehen ohne Punkt nebeneinander, dann wechseln sie sich ab mit ganz kurzen. Ich war schnell in der Geschichte drin, befand mich wie in einem Sog, konnte mich der Handlung nicht entziehen und tauchte erst wieder auf, als die Geschichte zu Ende erzählt war.

Sie beginnt so:

"Asle und Alida gingen umher in den Strassen Bjorgvins, über der Schulter trug Asle zwei Bündel mit all ihrer Habe und in der Hand den Fiedelkasten mit der Fiedel, die er vom Vater, dem Sigvald ererbt hatte, und Alida trug zwei Netze mit Essen und jetzt waren sie mehrere Stunden lang in den Strassen Bjorgvins umhergegangen und hatten ein Obdach gesucht, aber es schien unmöglich, irgendwo etwas zu finden, nein, sagten alle, wir haben leider nichts zu vermieten, nein, sagten sie, was wir haben, ist schon vergeben, so sagten sie und Asle und Alida mussten weiter in den Strassen umhergehen und an Türen klopfen und fragen..."

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

liebe gabriela, es scheint mir, daß deine tage länger sind als meine hier....vielleicht liegt es an der schweiz...ich sinniere...
plätzchen und all das was in dieser zeit sowieso passieren muß -- und dann LIEST du auch noch!! und erzählst uns davon, wunderbar!!
allüberall seh ich lichtlein blitzen...dir auch eine wunderbare zeit!
machen wir es uns so "wunder"voll wie möglich!
mit schneeigen grüßen ursula

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

liebe ursula

herzlich erwidere ich deine grüsse.
ich gebe freimütig zu, ich habe tüchtige helfer in der küche!
nur lesen tue ich noch selber :-)

umarmung