Montag, Dezember 31, 2007

Silvester

"Wieder ist ein Jahr vergangen,
Und es kehrt nicht mehr zurück.
Nur nicht klagen, nur nicht bangen!
Jede Zeit hat Freud' und Glück.

Lass uns fest die Hoffnung halten,
Lass auf Gottes Güt' uns bau'n.
Bei dem Neuen wie dem Alten
Fröhlich in die Zukunft schau'n.

Was du wünschest dir hinieden
Werde wahr im Neuen Jahr,
Dein sei Glück und Freud' und Frieden,
Heute dein und immerdar.

Heil uns, wenn zu Leid und Sorgen
Unser Auge nicht erwacht,
Wenn mit jedem neuen Morgen
Uns der Freude Sonne lacht!"

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben






Ich wünsche einen guten Rutsch ins 2008! Und viel Glück und Freude im Neuen Jahr!

Sonntag, Dezember 30, 2007

Lieblingsbuch 2007


Das Jahr neigt sich rasch dem Ende zu und nun kann ich es sagen : Das schönste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe, ist das von Sue Hubbel:

"Ein Jahr in den Ozark Mountains"

Die Autorin schreibt einen Roman mit stark autobiographischen Zügen. Sie ist Wissenschaftlerin, Biologin und arbeitet in Toronto als Bibliothekarin. Eines Tages beschliesst sie mit ihrem Mann in die Ozark Mountains in Missouri zu ziehen. Nach 30 Jahren Ehe geht diese jedoch in die Brüche. Sue Hubbel lebt nun ganz allein auf einer abgelegenen Farm und findet ihre wahre Berufung als Bienenzüchterin. Sie übt diesen Beruf mit grosser Begeisterung und Hingabe aus. Mit imensem Fachwissen erzählt die Schriftstellerin vom einfachen Leben auf dem Land, von ihren eindrücklichen Begegnungen mit den Menschen und den vielen einheimischen Tieren. Sie schildert ihren Kampf mit der Natur und beschreibt wie hart und doch ungemein befriedigend das Leben in der Natur und mit ihren Bienen ist.

"Sie möchten ein einfaches Leben führen, aber sie machen sich nicht klar, dass das Leben so einfach oder so kompliziert ist wie der Mensch , der es führt, und dass jemand, der das Leben in der Stadt als erdrückend empfindet, es hier, wo man sich seinen Lebensunterhalt viel schwerer verdient, noch erdrückender finden wird. Ein Mensch mit einem geregelten Einkommen mag unter seinen Fehlern leiden, aber sie bedrohen nicht sein Überleben. Hier, wo es wenig Geld gibt, zählt jede Entscheidung, und für Fehler ist kein Platz."
(Seite 248)

Während des Lesen habe ich viel über die Bienen gelernt. Sue Hubbel erntet 300 Zentner Honig, verarbeitet und verkauft ihn selber. Ich habe vom Hochzeitsflug erfahren, wie eine Bienenkönigin entsteht, wie sie aufgezogen wird, das Geheimnis von Sprache und Tanz und und....

"Und noch einen anderen, stärkeren Reiz gibt es, nämlich den, dass man zu bestimmten Zeiten des Jahres zehn - bis zwölfstündige Arbeitstage mit den Bienen verbringt, die doch letzten Endes nur ein Haufen Insekten sind. Aber in so engem, vertrautem Kontakt mit Lebewesen zu stehen, die so anders strukturiert sind und auf so andere Weise durchs Leben kommen als wir Menschen, das ist, als wäre ich eine Besucherin in einer fremden, aber unsagbar verzaubernden Welt.
In der Stadt nennt man mich die Bienenfrau. Was könnte ich anderes sein."
(Seite 226)

Vielleicht weil ich selber eine Frau bin, die ihren Platz neu definiert, nachdem die Kinder aus dem Haus sind haben mich folgende Zeilen sehr angesprochen:

"Die Zeiten sind günstig für eine erwachsene Frau mit ihrer Individualität, ihrer Kraft und ihren Marotten. Wir sind wunderbar frei. Wir leben lange. Unsere Kinder sind zu selbständigen Erwachsenen geworden, zu deren Entwicklung wir beigetragen haben; unsere Liebe wollen sie vielleicht noch, aber unsere Fürsorge brauchen sie nicht mehr. Die gesellschaftlichen Regeln sind heute so flexibel, dass nichts, was wir tun, Anstoss erregt. Auch politische Barrieren gibt es für uns nicht mehr. Sofern wir gesund bleiben und in der Lage sind, für uns selbst zu sorgen, können wir alles tun, alles haben und unsere Fähigkeiten einsetzen, wie es uns beliebt."
(Seite 231)

Sue Hubbel weist immer wieder auf die Schönheiten der Natur hin, deren Poesie und Humor!

Nur manchmal, äusserst selten kommt so ein wunderschönes Buch daher, das mich fasziniert, demütig macht, dankbar und glücklich. Es zeigt auf, was im Leben wirklich wichtig ist und konzentriert sich auf das Wesentliche, nämlich seinen Platz in der Welt zu finden.
Ich habe gelernt, dass ein unsichtbares Netz gewoben ist zwischen Pflanzen, Tieren und Menschen und dass alle voneinander abhängig sind.

John O' Donohue drückt dies in seinem Buch: "Echo der Seele" folgendermassen aus:

"Kein Ding kann ganz es selbst sein ohne das Andere. Niemand kann er selbst sein ohne alle übrigen Brüder und Schwestern. Der Eine, der das Weltall erträumte, liebte die Kreisgestalt und erschuf alles in so schöner Unvollkommenheit, dass wir stets der anderen bedürfen, um den Kreis der Identität, der Zugehörigkeit und der Kreativität zu vollenden."

Samstag, Dezember 29, 2007

Blauer Himmel, Sonne, Schnee

Mit der Kamera bin ich unterwegs, die wunderschöne Schneelandschaft zu fotografieren.

Die weissen Pisten garantieren ein totales Schneevergnügen.
Die hohen Berge locken die Menschen auf die Gipfel.
Mensch und Tier freut sich ob des prächtigen Wetters
und geniesst Sonne und Schnee.

Mittwoch, Dezember 26, 2007

In Weihnachtszeiten

"In Weihnachtszeiten reis' ich gern
Und bin dem Kinderjubel fern
Und geh in Wald und Schnee allein.
Und manchmal, doch nicht jedes Jahr,
Trifft meine gute Stunde ein,
Dass ich von allem, was da war,
Auf einen Augenblick gesunde
Und irgendwo im Wald für eine Stunde
Der Kindheit Duft erfühle tief im Sinn
Und wieder Knabe
bin . . ."

Hermann Hesse

Dienstag, Dezember 25, 2007

Christrosen


Diesen Text habe ich dem Büchlein: "Frohe Weihnachtszeit" Verlag: Coppenrath entnommen.

Montag, Dezember 24, 2007

Jetzt ist Weihnachten



"Ich will Weihnachten
in meinem Hezen tragen
und versuchen, es das ganze
Jahr zu bewahren."

Charles Dickens

Sonntag, Dezember 23, 2007

Am Abend vor Weihnachten


"Dämmerstille Nebelfelder,
Schneedurchglänzte Einsamkeit,
Und ein wunderbarer weicher
Weihnachtsfriede weit und breit.

Nur mitunter, windverloren,
Zieht ein Rauschen durch die Welt,
Und ein leises Glockenklingeln
Wandert übers stille Feld.

Und dich grüssen alle Wunder,
Die am lauten Tag geruht,
Und dein Herz singt Kinderlieder,
Und dein Sinn wird fromm und gut.

Und dein Blick ist voller Leuchten,
Längst Entschlaf'nes ist erwacht . . .
Und so gehst du durch die stille
Wunderweiche Winternacht."

Wilhelm Lobsien

Christbäume in letzter Minute


Auch hier auf der Lenzerheide finden noch die letzten übrig gebliebenen Christbäume ihre Käufer. Und schon bald werden diese Tannenbäume in hellem Lichterglanz erstrahlen.

"Weihnacht: Nächte heller Kerzen
und der Kinderseligkeit!
Und so wünsche ich von Herzen
eine strahlend schöne Zeit!"

Volksgut



Samstag, Dezember 22, 2007

Weihnachten


"Das Licht der Herrlichkeit
scheint mitten in der Nacht.
Wer kann es sehn?
Ein Herz, das Augen hat und wacht."

Angelus Silesius

Donnerstag, Dezember 20, 2007

Qual der Wahl

Die Auswahl an wunderschönen Tannenbäumen ist riesengross. Da fällt es nicht leicht sich für einen zu entscheiden.



Vielleicht macht die nachfolgende Aussage die Entscheidung, welcher Baum wohl der richtige sei, ein wenig leichter:

"Mach dir keine Gedanken
um die Grösse deines Christbaums.
In den Augen der Kinder wird
er immer zehn Meter hoch sein."

Larry Wilde

Mittwoch, Dezember 19, 2007

Der Stern

Ich bin dem Stern gefolgt und er führte mich ins kleinste Städtchen der Schweiz nach Werdenberg.
Auf einem Fenstersims liess er sich nieder und winkte mich heran. Er war aus Holz geschnitzt und ihm war nicht bestimmt im Ofen zu verbrennen sondern die Herzen der Menschen zu wärmen.

"Ein nie vorher gesehener Stern

Manchmal des Nachts, wenn ich die Öfen schürte,
Sah ich durchs Fenster, nah und weltenfern,
So jäh, als ob mich eine Hand berührte,
den nie vorher gesehenen Stern.

Er sprang und zuckte grün in kaltem Feuer -
So gross war nie ein Licht, und kein Planet.
Mein Blick war blind davon, und ungeheuer
Erschrak mein Herz, und fand nicht zum Gebet.

Hob dann die Lider ich, war er verschwunden.
War es ein Zeichen? War's ein Ruf des Herrn?
Ich frage nicht. Doch hält mich tief gebunden
Der nie vorher gesehene Stern."

Carl Zuckmayer


Montag, Dezember 17, 2007

Fensterbild


Heilige Nacht

"Geboren ward zu Bethlehem
ein Kindlein aus dem Stamme Sem.
Und ist es auch schon lange her,
seit's in der Krippe lag,
so freuen sich doch die Menschen sehr
bis auf den heutigen Tag.
Minister und Agrarier,
Bourgeois und Proletarier -
es feiert jeder Arier
zu gleicher Zeit und überall
die Christgeburt im Rindviehstall.
(Das Volk allein, dem es geschah,
das feiert lieber Chanukah.)"

Erich Mühsam

Sonntag, Dezember 16, 2007

SMS - Spruch




LUAUWEIPUTRI


"Lust auf Weihnachtsmarkt,
Punsch trinken?"

SMS - Spruch

Freitag, Dezember 14, 2007

Wo ist Weihnachten?

"Wer Weihnachten nicht im Herzen trägt,
wird es niemals unter einem Baum finden."

Roy L. Smith

Mittwoch, Dezember 12, 2007

Erklärung


"Am Morgen lag Schnee.
Man hätte sich freuen können. Man hätte Schneehütten bauen können oder Schneemänner, man hätte sie als Wächter vor das Haus getürmt.
Der Schnee ist tröstlich, das ist alles, was er ist - und er halte warm, sagt man, wenn man sich in ihn eingrabe.
Aber er dringt in die Schuhe, blockiert die Autos, bringt Eisenbahnen zum Entgleisen und macht entlegene Dörfer einsam."

Peter Bichsel, aus: "Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen"

Dienstag, Dezember 11, 2007

Singing Christmas Tree

Und wieder erklingt zur Zeit in Zürich der prächtige "Singing Christmas Tree."

Zürcher Schulkinder singen abends bei vorweihnachtlicher Stimmung auf dem Werdmühleplatz die schönsten Advents- und Weihnachtslieder.

Es ist berührend und herzerwärmend die Kinder mit den roten Zipfelmützen zu betrachten und ihren Liedern zu lauschen.

Und um das Glück voll zu machen empfehle ich noch eine Tasse Glühwein und eine Tüte Marroni.

Montag, Dezember 10, 2007

Nur die Liebe . . .

"Nur die Liebe vermag den Wandel vom Dunkelsein zur Lichtwerdung zu vollbringen. Die Liebe will immer Weihnachten feiern, will anzünden und angezündet werden, beschenken und behangen werden mit bunterlei Sternen .
Störe die Weihnacht nicht -
über sie leuchtet der Engel der Liebe . . .
Trenne Liebende nicht -
über sie leuchtet der Stern der Weihnacht."


Else Lasker-Schüler

Samstag, Dezember 08, 2007

Der Nikolaus kommt

Warten auf den Samichlaus vor 21 Jahren:


Bald werden aus den vormals kleinen Kindern selber stattliche Samichläuse ;-)





Mittwoch, Dezember 05, 2007

"Liebesbrief"


André Gorz war Soziologe und Philosoph. Er schrieb dieses Buch, das nur 84 Seiten hat, als Autobiographie. Es ist eine einzigartige Liebeserklärung an seine Frau Dorine.

Anfang und Schluss bestehen fast aus den selben innigen Sätzen:
"Soeben bist Du 82 geworden. Und immer noch bist Du schön, anmutig und begehrenswert. Seit 58 Jahren leben wir nun zusammen, und ich liebe Dich mehr denn je. Kürzlich habe ich mich von neuem in Dich verliebt, und wieder trage ich in meiner Brust diese zehrende Leere, die einzig die Wärme Deines Körpers an dem meinen auszufüllen vemag."

In diesm Buch lässt er ihr gemeinsames Leben noch einmal Revue passieren:
"Ich schreibe Dir, um zu verstehen, was ich erlebt habe, was wir zusammen erlebt haben."

Gorz gibt auch seiner Frau das Wort, die die wunderschönen Sätze spricht:
"Wenn Du Dich mit jemandem fürs Leben verbindest, dann legt ihr eure Leben zusammen und unterlasst alles, was eure Verbindung entzweit oder ihr zuwiderläuft. Die Herstellung eurer Gemeinsamkeit ist euer gemeinsames Projekt, und ihr werdet es je nach den wechselnden Situationen immer wieder von neuem bestätigen, anpassen, neu ausrichten. Wir werden das sein, was wir zusammen tun werden.
"

An anderer Stelle sagt sie:
"Einen Schriftsteller lieben heisst lieben, dass er schreibt. Also schreib!"

Dorine war seit Jahren schwerstkrank. André Gorz konnte sich nicht vorstellen einmal ohne seine Frau weiter zu leben. Am 24. September 2007, kurz nach der Veröffentlichung dieses Büchleins, wählten sie gemeinsam den Freitod.

Dieses Buch ist ein Kleinod und gewährt einen Einblick in das Schaffen von André Gorz und zeugt von seiner grossen Liebe zu seiner Frau Dorine.

Dienstag, Dezember 04, 2007

Am Tage von Sankt Barbara


"Am Tage von Sankt Barbara,
da geht das Jahr zur Neige.
Dann trag ins Haus von fern und nah,
die kahlen Kirschbaumzweige!

Am Tage von Sankt Barbara
stell Zweige in die Zimmer!
Dann lacht zur Weihnacht,
hier und da,
ein weisser Blütenschimmer."


James Krüss

Nicht vergessen, alle drei Tage frisches Wasser in die Vase zu giessen!

Montag, Dezember 03, 2007

Kerzenlicht

Ich habe den Eindruck, dass die Abstände zwischen den Föhnnächten immer kürzer werden. Ihr alle, die ihr mir angeboten habt zu euch, in windstillere Gegenden zu kommen öffnet die Haustüre! Ich stehe draussen.

Ich habe jetzt Zeit einer Kerze zuzuschauen, wie sie herunter brennt.
Dabei plagt mich die Frage: Wohin entschwindet das Licht, wenn die Kerze ausgeblasen wird?

Sonntag, Dezember 02, 2007

1. Adventssonntag

"Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiss um den Segen."

Matthias Claudius


Und es leuchtet die fünfte Kerze am stärksten und erhellt "meine Welt".

Samstag, Dezember 01, 2007

vorgezogene Weihnachten


Am 30.November 2002 ist Mama gestorben. Gestern haben sich die "grossen Kinder" und zwei Enkelinnen am Grab von Papa und Mama eingefunden und schon ein bisschen Weihnachten gefeiert. Wir haben die Kerzen des Tannenbäumchens entzündet und selbstgebackene Weihnachtschrömli gegessen. Ich hatte das Gefühl, meinen Eltern ganz nahe zu sein und ihren Segen zu empfangen.

"Ihr werdet zusammen geboren, und ihr werdet immer zusammen sein. Ihr werdet zusammen sein, wenn die weissen Flügel des Todes eure Tage scheiden. Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein."

Khalil Gibran, aus: "Der Prophet"