Freitag, Februar 06, 2009

Blogpause

Heute ist mein Geburtstag und ich habe mich entschlossen, nach drei Jahren Bloggen eine Pause einzulegen.

Ich ziehe mich auf die Schaukel zurück und werde lesen.

Endlich habe ich auch das perfekte Buch dazu gefunden. Zumindest farblich harmonieren sie. :-)


Natürlich nehme ich auch noch "Paare" von Alison Lurie mit. Der erste Satz beginnt schon so interessant: "An einem heissen Sommervormittag blickte Jane Mackenzie nach über sechzehnjähriger Ehe aus einer Entfernung von fünfzehn Metern auf ihren Mann und erkannte ihn nicht."

"Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" Ein Buch über die grossen philosophischen Fragen des Lebens.

"Der Knacks" von Roger Willemsen: "In jedem Leben kommt der Augenblick, in dem die Zeit einen andern Weg geht als man selbst. Man lässt die Mitwelt ziehen."

Die Erzählbände von Alice Munro: "Glaubst du , es war Liebe?" und "Wozu wollen Sie das wissen?"

"Das Spiel des Engels" von Carlos Ruiz Zafon . Ich freue mich auf diesen zweiten Roman, der in Spanien seinen Vorgänger: "Der Schatten des Engels" an Beliebtheit noch überflügelte. Er handelt von Barcelona, Büchern, Geheimnissen und Liebe.
Zitat: "Immer noch erregt mich die Verheissung im Geruch eines neuen Buches."(Carlos Ruiz Zafon)

"Draussen scheint die Sonne" von Alexander Gorkow. Das Buch handelt von seinen eindrücklichen Interviews mit Jeanne Moreau, Sylvester Stallone, Eric Clapton, Steve Martin, Louis Begley. . .

Die vier Josephsromane von Thomas Mann. Er hat siebzehn Jahre an ihnen gearbeitet. "Joseph und seine Brüder"
Zitat: " Ich habe einen Kurs im Schnelllesen mitgemacht und bin nun in der Lage, "Krieg und Frieden" in zwanzig Minuten durchzulesen. Er handelt von Russland." (Woody Allen)

"Im Herzen des Tals" von Nigel Hinton.
Ursula schrieb dazu: ". . . im herzen des tals" von nigel hinton, das kennst du sicher! die wundervolle geschichte eines vogels .... nachdem ich es gelesen hatte, sah ich vögel ganz anders an......" Nein, ich kenne es noch nicht.

"Und ich mischte die Farben und vergass die Welt. . ." von Donald Friedmann
115 Schriftsteller präsentieren in diesem dicken Buch ihre Gemälde und Zeichnungen. Proust ist ebenso vertreten wie Dürrenmatt, die Bronte - Schwestern, Patricia Highsmith, Hans Christian Andersen, Frantz Kafka, Mark Twain und viele andere.

Die Bücher von Joseph Campbell
und und . . .

Mit Borges sage ich:
"Andere mögen sich der Bücher rühmen, die sie geschrieben haben, mein Ruhm sind die Bücher, die ich gelesen habe."
Jorge Luis Borges

Ganz herzlich möchte ich mich bei all meinen Leserinnen und Lesern bedanken, den aktiven und den stillen ;-) für die Kommentare, die Freundschaften, die sich entwickelten, die Mail-Kontakte, die Inspirationen, dass ihr meine Site immer wieder besucht habt.
Über meine E-Mail Adresse bin ich immer erreichbar.
Ich wünsche euch eine gute Zeit und schicke liebe Grüsse!

"Dieses ist mein letztes Gedicht.
Nun ist der Brunnen wohl leer.
Mehr Gedichte mache ich nicht.
Jedenfalls heute nicht mehr."

Frantz Wittkamp

Donnerstag, Februar 05, 2009

Lebensfreude

Ich lese ich zum wiederholten Mal das Buch von Nina Wise: "Ein grossartiges, ungewöhnliches, glückliches, neues Leben"
Erstens hatte mich damals beim Kauf der Titel damals sehr neugierig gemacht, ich bin hoch zufrieden, wenn mein Leben eines dieser Adjektive trägt, und zweitens natürlich die Widmung der Autorin: "Ich widme dieses Buch meiner Mutter, die ihre Stelle als Grundschullehrerin verlor, weil sie darauf bestand, dass Trommeln ebenso wichtig sei wie Rechnen. . . "

Nina Wise studierte Religionswissenschaften und Bewegungsästhetik. Sie widmet ihr Leben der Kreativität und erforscht die Beziehung zwischen Kunst und Spiritualität. In ihren Kursen gibt sie ihr grosses Wissen weiter, lehrt improvisierte Theaterstücke und führt sie auf.
Dieses Buch bietet viele Übungen an, Zitate, Meditationen, Inspirationen und Anleitungen zum Dichten, Tanzen, Malen, Singen, zu Gebeten, Körperübungen. 1000 verschiedene Möglichkeiten, sich auszudrücken. Es nimmt viel Zeit in Anspruch, auch nur einige von ihnen auszuprobieren.

Ich bin sehr froh, dieses Buch zu haben. Immer wenn mein Leben irgendwie festgefahren scheint, greife ich zu Nina Weise. Zitat aus der Einleitung: " Kreativität ist ein natürlicher Bestandteil des Lebendigseins. Du musst nichts weiter tun, als dich zu entspannen und sie herauszulassen. Wenn du das tust, wirst du dich selbst vollkommen mühelos, im Wohnzimmer tanzen, im Auto singen und Gedichte auf Servietten schreiben sehen - und irgendwann wirst du merken, dass dein Teller eine perfekte Leinwand für ein Gemälde aus Gemüse ist." Nina Wise


Schmettere nach Herzenslust deine Lieblingsmelodie, singe im Auto, trällere ein Liebeslied, summe, zwitschere und jodle. Geh an den Strand und baue Treibholzskulpturen. Tanze, als würde niemand zuschauen. Renne und springe. Lauf im Kreis, lass dich fallen. Lass die Künste an jeder Strassenecke erblühen, in jedem Büro, in jeder Schule. Schaffe Raum für die göttliche Fülle. Wach auf. Lass dein Leben aufblühen und nimm Ninas Einladung an. Jack Kornfield

Kreativität greift Raum, indem wir lernen zu spielen, indem wir wagen die Regeln zu brechen, indem wir tanzen, singen, lachen. Nina Wise ist wirklich klug! Sie lehrt uns, unsere Sinne zu weiten und Leib und Seele freudvoll miteinander in Einklang zu bringen. Dieses wunderbare Buch vermag möglicherweise mein Leben zu ändern... Isabel Allende

Dienstag, Februar 03, 2009

Montag, Februar 02, 2009

Lesetipp im Flugzeug

Auf dem vierzehn Stunden Flug nach Argentinien sass neben mir eine hübsche junge Frau mit langem schwarzem Haar, die eifrig ein Buch las. Das aussergewöhnliche daran war, dass sie es sozusagen verschlang. Dem Mann an ihrer Seite gab sie nur ganz knappe Antworten, egal wie oft er auch versuchte, ein Gespräch mit ihr zu führen. Ich hörte, dass sie miteinander Spanisch sprachen. Während der Nacht, als ich kurz erwachte sah ich, dass über ihrem Sitz die Leselampe brannte und sie immer noch am Lesen war. Ich beschloss, wie immer dieses Buch auch heissen würde, es mir auf jeden Fall zu beschaffen! Ich hoffte inständig, dass es keine schwierige Abhandlung über irgend ein wissenschaftliches Thema sei. Am Morgen sass die Dame mit feuchten Augen da, das Buch lag geschlossen auf ihren Knien. Ich wollte sie nicht stören und ansprechen und verrenkte mir darum beinahe den Hals, um endlich den Titel zu sehen. Sie erkannte sofort mein Vorhaben und nannte ihn mir lächelnd.

Ich konnte diese Nacht nicht schlafen und habe darum wie vormals die schöne Dame das Buch verschlungen. Es heisst:

"Der Junge im gestreiften Pyjama"
Eine Fabel
von John Boyne.

Es wurde mehrfach preisgekrönt:
Ausgezeichnet mit dem Irish Book Award: Bestes Kinderbuch des Jahres
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2008
Nominiert für die Carnegie Medal
Nominieret für dan Ottakar's Book Prize
Nominiertfür den Premio Paolo Ungari
Ein Film ist in Vorbereitung

Auf dem Umschlag steht statt einer Inhaltsangabe das Folgende:
"Die Geschichte von Der Junge im gestreiften Pyjama ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch - so glauben wir - ist es besser, wenn man vorher nicht weiss, worum es geht.

Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit dem neunjährigen Bruno (Und doch ist es keine Geschichte für Neunjährige). Früher oder später kommt er mit Bruno an einen Zaun.

Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt."

Ich möchte deshalb auch nicht mehr verraten, nur so viel sei noch gesagt, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat. Wie schon meine "Vorleserin" konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich die ganze Geschichte kannte. Die Hauptperson, der neunjärige Bruno, der es hasst, wenn man ihn "kleiner Mann" nennt, "junger Mann" hingegen toleriert, ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich werde ihn wohl nie mehr vergessen.

Sonntag, Februar 01, 2009

DAS FOTOSTUDIO Picselle


Unter dem Namen Picselle Eye of St. Moritz (anklicken)
zeigt meine Schwester zurzeit auf ihrer Website atemberaubend schöne Fotos vom Polotournier in St. Moritz.

Samstag, Januar 31, 2009

vergnügt

"Sozusagen grundlos vergnügt

Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
- Dass Amseln flöten und dass Immen summen.
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.

Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn,
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter;
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
- Weil er sich selber liebt - den Nächsten lieben.
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freue mich, dass ich. . . dass ich mich freu.
"

Mascha Kaléko


Bild: Stefanie Bächinger

"Sonnenschein wirkt köstlich,
Regen erfrischend,
Wind aufrüttelnd,
Schauer erheiternd.
Wo bleibt da das schlechte Wetter?"


John Ruskin

Donnerstag, Januar 29, 2009

Shay


Ein weiser Mann sagte einmal, dass jede Gesellschaft danach zu beurteilen sei, wie wie sie ihre am wenigsten gesegneten Mitglieder behandle. Heute Morgen hat mir Patricia zu diesem Thema ein Mail geschickt. Herzlichen Dank!

"Bei einem Wohltätigkeitsessen zugunsten von Schülern mit Lernschwierigkeiten hielt der Vater eines der Kinder eine Rede, die so schnell keiner der Anwesenden vergessen wird. Nachdem er die Schule und ihre Mitarbeiter in höchsten Tönen gelobt hatte, stellte er folgende Frage: "Wenn keine störenden äusseren Einflüsse zum Tragen kommen, gerät alles, was die Natur anpackt, zur Perfektion. Aber mein Sohn Shay ist nicht so lernfähig wie andere Kinder. Er ist nicht in der Lage, die Dinge so zu verstehen wie andere Kinder. Wo ist die natürliche Ordnung der Dinge bei meinem Sohn?" Das Publikum war angesichts dieser Frage vollkommen stumm.
Der Vater fuhr fort: "Ich bin der Meinung, wenn ein Kind so ist wie Shay, das geistig und körperlich behindert zur Welt kommt, dann entsteht die Möglichkeit, wahre menschliche Natur in die Tat umzusetzen, und es liegt nur daran, wie die Menschen dieses Kind behandeln." Dann erzählte er die folgende Geschichte:

Shay und ich waren einmal an einem Park vorbeigekommen, in dem einige Jungen, die Shay kannte, Baseball spielten. Shay fragte: "Glaubst du, sie lassen mich mitspielen?" Ich wusste, dass die meisten der Jungen jemanden wie Shay nicht in ihrer Mannschaft haben wollten, aber als Vater war mir auch Folgendes klar: Wenn mein Sohn mitspielen durfte, dann würde dies ihm ein Dazugehörigkeitsgefühl geben, nach dem er sich so sehr sehnte, und auch die Zuversicht, trotz seiner Behinderung von anderen akzeptiert zu werden. Ich ging also zu einem der Jungen auf dem Spielfeld und fragte, ohne allzu viel zu erwarten, ob Shay mitspielen könne.
Der Junge schaute sich hilfesuchend um und sagte: "Wir haben schon sechs Runden verloren und das Spiel ist gerade beim achten Inning. Ich glaube schon, dass er mitspielen kann. Wir werden versuchen, ihn dann beim neunten Inning an den Schläger kommen zu lassen." Shay kämpfte sich nach drüben zur Bank der Mannschaft und zog sich mit einem breiten Grinsen ein Trikot des Teams an.
Ich schaute mit Tränen in den Augen und Wärme im Herzen zu. Die Jungen sahen, wie ich mich freute, weil mein Sohn mitspielen durfte. Am Ende des achten Innings hatte Shays Team ein paar Runden gewonnen, lag aber immer noch um drei im Rückstand. Mitten im neunten Inning zog sich Shay den Handschuh an und spielte im rechten Feld mit. Auch wenn keine Schläge in seine Richtung gelangten, war er doch begeistert, dass er mit dabei sein durfte, und grinste bis zu beiden Ohren, als ich ihm von der Tribüne aus zuwinkte. Am Ende des neunten Innings holte Shays Mannschaft noch einen Punkt. In der jetzigen Ausgangslage war der nächste Run ein potenzieller
Siegesrun, und Shay kam als Nächster an die Reihe.

Würden Sie in diesem Moment Shay den Schläger überlassen und damit die Chance, das Spiel zu gewinnen, aufs Spiel setzen?

Überraschenderweise bekam Shay den Schläger. Jeder wusste, dass ein Treffer so gut wie unmöglich war, denn Shay wusste nicht einmal, wie er den Schläger richtig halten sollte, geschweige denn, wie er den Ball schlagen sollte. Als Shay allerdings an den Abschlagpunkt trat, merkte der Pitcher, dass die gegnerische Mannschaft in diesem Moment nicht gerade auf den Sieg aus zu sein schien, und warf den Ball so vorsichtig, dass Shay ihn wenigstens treffen konnte. Beim ersten Pitch schwankte Shay etwas unbeholfen zur Seite und schlug vorbei. Der Pitcher ging wieder ein paar Schritte nach vorn und warf den Ball vorsichtig in Shays Richtung. Als der Pitch hereinkam, hechtete Shay zum Ball und schlug ihn tief nach unten gezogen zurück zum Pitcher. Das Spiel wäre nun gleich zu Ende. Der Pitcher nahm den tiefen Ball auf und hätte ihn ohne Anstrengung zum ersten Baseman werfen können. Shay wäre dann rausgeflogen, und das Spiel wäre beendet gewesen. Aber stattdessen warf der Pitcher den Ball über den Kopf des ersten Basemans und ausser Reichweite der anderen Spieler. Von der Tribüne und von beiden Teams schallte es: "Shay lauf los! Lauf los!" Noch nie im Leben war Shay so weit gelaufen, aber er schaffte es bis zum First Base. Mit weit aufgerissenen Augen und etwas verwundert hetzte er die Grundlinie entlang. Alle schrien: "Lauf weiter, lauf weiter!" Shay holte tief Atem und lief unbeholfen, aber voller Stolz weiter, um ans Ziel zu gelangen. Als Shay um die Ecke zur zweiten Basis bog, hatte der rechte Feldspieler den Ball, er war der kleinste Junge im Team, der jetzt seine erste Chance hatte, zum Held seines Teams zu werden. Er hätte den Ball dem zweiten Baseman zuwerfen können, aber er hatte verstanden, was der Pitcher vorhatte, und so warf er den Ball absichtlich ganz hoch und weit über den Kopf des dritten Basemans. Also rannte Shay wie im Delirium zur dritten Basis, während die Läufer vor ihm die Stationen bis nach Hause umrundeten. Alle schrien nun: "Shay, Shay, Shay, lauf weiter, lauf weiter!" Shay erreichte die dritte Basis, weil der gegnerische Shortstop ihm zur Hilfe gelaufen kam und ihn in die richtige Richtung der dritten Basis gedreht und gerufen hatte: "Lauf zur dritten!" "Shay, lauf zur dritten!" Als Shay die dritte Basis geschafft hatte, waren alle Spieler beider Teams und die Zuschauer auf den Beinen und riefen: "Shay, lauf nach Hause! Lauf nach Hause!" Shay lief nach Hause, trat auf die Platte und wurde als Held des Tages gefeiert, der den Grand Slam erreicht und den Sieg für seine Mannschaft
davongetragen hatte.

"An diesem Tag", so sagte der Vater, während ihm die Tränen übers Gesicht liefen, "brachten die Spieler von beiden Mannschaften ein Stück wahrer Liebe und Menschlichkeit in Shays Welt."

Shay erlebte keinen weiteren Sommer mehr. Er starb im folgenden Winter und hatte nie vergessen, wie es war, ein Held zu sein und mich so glücklich gemacht zu haben und zu sehen, wie die Mutter ihren kleinen Helden unter Tränen umarmte, als er nach Hause kam!"

(Verfasser unbekannt)

Möge Dein Tag ein Shay-Tag sein!

Mittwoch, Januar 28, 2009

Es hat geschneit



"Im Herzen eines jeden Winters
zittert bereits wieder der Frühling,
und hinter dem Schleier jeder Nacht
wartet ein lächelndes Morgengrauen."


Kahlil Gibran

Samstag, Januar 24, 2009

30 Jahre Biba


Liebstes Patenkind
ich gratuliere Dir ganz herzlich zu Deinem Geburtstag.
Ich hoffe, dass Dir dieses Bild vom Chinesischen Maler Yang Xinglai gefällt und Dich ein Stück auf Deinem Lebensweg begleiten wird. Es trägt den Titel: "Bergbrise" und ist auf handgeschöpftem Reispapier gemalt.
Xinglai hat dazu gesagt: Gute Wahl! :-) Du hast Dein Studium beendet und bist jetzt symbolisch wie dieser Bergvogel auf der Spitze angekommen. Du schaust Dich um. Wohin führt dich wohl Dein weiterer Weg? Der Bergvogel landet immer auf dem höchsten Punkt. Sein Blick geht weiter, schaut vorwärts. Das Bild ist in fröhlichen Farben gehalten. Zitronengelb, orange und rosarot. Es hat eine heilende Wirkung und übt einen guten Einfluss auf die Gesundheit aus.

Freitag, Januar 23, 2009

Morgenlicht

Heute Morgen war der Himmel mit einem wunderschönen Orange-Gelb-Rot-Rosa überzogen. Die Schneeberge leuchteten weiss und weit und meine Seele sog alles Licht in sich auf.

"Du legst dein Licht in allen Farben
um meine weisse Einsamkeit.
Ich fühle sie an meinen Narben
wie Balsam einer leichten Zeit.

Die Rosen starben meinem Leben,
das sich verschloss vor jeder Hand.
da kommt dein reines, reiches Geben
in mein verschollnes Trauerland.

Du krönst mein Leid mit Sterndemanten,
und Sonnen deiner jungen Glut
entzünden wieder rot mein Blut.

So ist vielleicht das Blühn entstanden:
von Gott geküsst, im Ding entbrannt,
und von den Engeln Licht genannt."


Rose Ausländer

Donnerstag, Januar 22, 2009

Fürstliche Desserts

Gestern lernte ich die Köchin des Fürstenhauses von Liechtenstein kennen. Sie heisst Liz Buchmaier und kam schon als ganz junges Mädchen in die fürstliche Familie. Seit über 30 Jahren erfreut sie mit ihrer Kochkunst die fürstliche Familie und ihre Gäste. In ihrem Kochbuch stehen wunderbar verführerische Rezepte, die zum Teil noch aus der alten Donaumonarchie stammen und so wohlklingende Namen tragen, die mir schon beim blossen Lesen auf der Zunge zergehen:

"Andrassy - Torte
Apfel - Kranzkuchen
Bäckereien - Katzenzungen
Erdbeerstarnizel
Marillenknödel
Schlosserbuben
Schmankerlbombe
Sissi - Torte
Zitronenpalatschinken . . ."


Sieht dieser Marmorgugelhupf nicht fabelhaft gut aus?

Frau Buchmaier hat mir zu meiner Freude einige Tipps gegeben. Zum Beispiel, dass der Marmorgugelhupf mit Maiskeimöl feiner und luftiger wird als mit Butter. Als ich ihr gestanden habe, dass mein Topfensoufflé immer rasch zusammenfällt, riet sie mir den Quark vor Gebrauch zuerst zwischen zwei Tüchern zu trocknen. Die Profiterols höhlt sie von unten her mit einem Messer aus und manchmal genügt auch ein leichter Fingerdruck und und . . .

Fotos: Chris Sedlaczek, Wien
Roland Korner, Triesen
ISBN 978-83-7580-009-8

Dienstag, Januar 20, 2009

"YES, WE CAN"

150 Jahre nach Beendigung der Sklaverei wurde gestern Barack Obama als erster afroamerikanischen Präsident der USA vereidigt.

"Elizabeth Alexander schrieb und sprach das Gedicht zur Amtseinführung Obamas. Die Yale-Professorin ist seit den 90er Jahren mit dem neuen Präsidenten befreundet."

Auszug aus dem Gedicht:

"Was wäre, wenn das mächtigste Wort Liebe wäre, Liebe jenseits von Mann und Frau, Mutter und Kind, Nation. Liebe, die einen immer größer werdenden See des Lichts erschafft. Liebe, die nicht den Keim für das Leid in sich trägt. Im scharfen Funken des Heute, in dieser Winterluft, kann alles erreicht werden. An der Schwelle – ein Loblied auf den Marsch nach vorn in dieses Licht hinein."

Wintermorgen