Sonntag, September 30, 2007

Feuer entzünden





"Wird es zu kalt,
zünde ich ein Feuer an,
denn ich habe eine Feuerstelle;
der Mensch braucht das Feuer.
Die Menschen in Europa
sehen nur dann das Feuer,
wenn ihr Haus brennt.
Ihre Seelen verkümmern,
weil sie kein Feuer sehen.
Wie oft brennt schon ein Haus,
und wer nimmt sich dann die Zeit,
friedlich in die Flammen zu schauen?"
Janosch
(Geb. 1931, Deutscher Kinderbuchautor)


Samstag, September 29, 2007

Donnerstag, September 27, 2007

Kürbissuppe


Kürbissuppe:
Kürbis aushöhlen
500g Kürbiswürfel
1/2 l wasser
1 Bouillonwürfel
1 Prise Muskat od Ingwer,
Zucker, Salz und Pfeffer
1 Esslöfel Zitronensaft
4 Esslöffel Rahm

Kürbiswürfel in 1/2 l Salzwasser garkochen, bis sie fast zerfallen
pürieren und würzen, zuletzt Zitronensaft und Rahm dazu geben
Suppe in den ausgehöhlten Kürbis giessen
heiss sevieren!

wünsche guten Appetit:-)

Dienstag, September 25, 2007

Bienentraum


Ich hatte hier vor einiger Zeit ein Zitat aus dem Gedicht: "Der Traum"von Machado aufgeschrieben. Magdalena hat mir nun liebenswürdigerweise per E-Mail das vollständige Gedicht zukommen lassen. 1000 Dank! Es klingt so wunderschön, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte.

Le voilà:

Der Traum

"Als ich schlief die letzte Nacht,
da träumte ich – Wunschbild wundervoll! –,
dass in meines Herzens Schacht
aufsprudelnd ein Brunnen quoll.
Sag, durch welch geheime Rinnen
drangst du bis zu mir empor,
Quell neuen Lebens da drinnen
von dem ich nie trank zuvor?

Als ich schlief die letzte Nacht,
da träumte ich – Wunschbild wundervoll! –,
in mein Herz sei eingebracht
ein Bienenstock: summend schwoll
der Bienen goldener Schwarm,
und der verwandelte insgeheim
all meinen bitteren Harm
in weißes Wachs und in Honigseim.

Als ich schlief die letzte Nacht,
da träumte ich – Wunschbild wundervoll! –,
brennend durchstrahlte die Pracht
einer Sonne meinen Herzensgroll.
Sie brannte, denn wie vom Herde
hochrot ihr Wärme entfloss,
war Sonne, die alles klärte,
so dass ich Tränen vergoss.

Als ich schlief die letzte Nacht,
da träumte ich – Wunschbild wundervoll! –,

es sei Gott in mir erwacht,

von ihm sei das Herz mir voll."

Antonio Machado
Übersetzung: Fritz Vogelsang

Montag, September 24, 2007

Neubeginn

"Du kannst das Wasser,
das du in den Wein geschüttet hast,
nicht zurückholen.
Aber alles wandelt sich.
Neu beginnen kannst du
bis zum letzten Augenblick."

Bertolt Brecht

Sonntag, September 23, 2007

Ess-und Trink-Stöckchen

Von Christa kam mir ein Stöckchen zugeflogen:

Welche drei Speisen und welche zwei Getränke erinnern dich an deine Kindheit?

Da fällt mir natürlich zuerst die St. Galler Bratwurst ein. Sie gehörte zu jedem Kinderfest, jede Olma und natürlich zum Fussballmatch.

Dann der legendäre Hackbraten von Mama. Man gab sein letztes Hemd, um in seinen Genuss zu kommen. Er stand an jedem Festtag auf den Tisch.

Die exquisite Bisquitroulade von Papa. Er war jedes Mal unheimlich stolz, wenn er sie servierte. Sie war sein Meisterstück, dem er kein weiteres hinzufügte.

Bei den Getränken denke ich an citron pressé. Diesen feinen Zitronensaft gabs bei Grossmama. Er besteht aus ausgepressten Zitronen, heissem oder kaltem Wasser und Zucker nach Belieben.

An heissen Sommertagen gab's bei uns immer Eistee.

Hier ist das Rezept:
2l Wasser aufkochen
1 unbehandelter Apfel geviertelt ins Wasser geben
1 Zitrone unbehandelt auspressen und samt Schale ins Wasser geben
1 Dutzend frische od getrocknete Lindenblütendolden
2 Zweige Zitronenmelisse oder Pfefferminze
2 Beutel Hagebuttentee
1 Beutel Schwarztee
alle Zutaten ins Wasser geben
ca 10 Min zugedeckt ziehen lassen
absieben
süssen mit Honig oder Zucker
eisgekühlt servieren

Freitag, September 21, 2007

21. September 1973

Vor 34 Jahren sah ich Dich zum ersten Mal auf der Rutschbahn ins Glück.

Beim zweiten Mal hast Du mich begleitet auf der Schulreise mit "meinen" Erstgix auf den Üetliberg und grosszügig allen ein Eis spendiert.

Donnerstag, September 20, 2007

Mutter und Kind

"Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh"

"Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh,

kei Mueter chan i d' Zuekunft gseh.
- Ob ihres Chind mues liide,
- oder ob mer's gar wird beniide?
Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh.

Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh,
kei Mueter chan i d' Zuekunft gseh.
- Wird ihres Chind riich erbe,
- oder als arme Bättler schtärbe?
Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh.

Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh,
kei Mueter chan i d' Zuekunft gseh.
- Dient er emal em Böse,
- oder chan er eus all erlöse?
Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh."

Paul Burkhard, aus: D' Zäller Wiehnacht

Mittwoch, September 19, 2007

"O mein Papa"

In meinen Jugendjahren habe ich zum ersten Mal: "Der schwarze Hecht" aufgeführt am Stadttheater in St. Gallen gesehen und das berühmte Lied: " O mein Papa" gehört.

Gestern nun besuchte ich mit noch fünf weiteren Interessierten den Film von Felice Zenone über den Komponisten: Paul Burkhard.



In vielen Originaldokumenten sieht man den Künstler selber, wie er am Klavier sitzt und spielt, lacht, redet, singt. Sehr berührt hat mich der Einblick in seine Tagebucheinträge.
Aufs Neue lassen Schweizer Musiker einige seiner vielen unvergesslichen Melodien erklingen.

Dienstag, September 18, 2007

Herbstregen



Heute weckte mich der Regen.
Eindringlich klopfte er ans Fenster und kam ohne Aufforderung ins Schlafzimmer.
Nachdem ich den Fussboden trocken gewischt hatte, folgte ich dem regnerischen Ruf.
Er führte mich in den Garten.
Unter grau verhangenen Wolken nahm ich eine herbstliche Dusche.
Natürlich hätte ich mein Erlebnis gerne mit andern geteilt, denn bekanntlich ist ja geteilte Freude doppelte Freude.
Aber leider fand sich keiner.

Montag, September 17, 2007

Kinderspass für Erwachsene


Im Spiel werden die jungen Erwachsenen blitzschnell wieder zu Kindern. Bei den bewährten Brettspielen entspannen sie sich und tanken neue Energien für ihren Job. Ein Griff ins Spielkistchen und schon ist der Alltag vergessen und die Tür zum Zauberland der Kinderwelt weit offen. Spielend ist der Weg ins Gück.

"Es sind die Spiele, in denen unser Geist sein Paradies findet."

Robert Lynd


Auch der Hund ist zufrieden, hat er doch " sein Rudel" um sich. Die fürsorgliche Geste mit dem Sonnenhut verschläft er allerdings.

Sonntag, September 16, 2007

Es wird Morgen


Die Dunkelheit ist gewichen.
Golden scheint die Sonne.
Die Welt erschafft sich wieder neu.
Möge es ein glücklicher Tag werden!

Samstag, September 15, 2007

"Herbstaugen"


"Presse dich eng
an den Boden.

Die Erde
riecht noch nach Sommer,
und der Körper
riecht noch nach Liebe.

Aber das Gras
ist schon gelb über dir.
Der Wind ist kalt
und voll Distelsamen.

Und der Traum, der dir nachstellt,
schattenfüssig,
dein Traum
hat Herbstaugen."

Hilde Domin

Donnerstag, September 13, 2007

Aufbruch

"Nach neuen Meeren"
"Dorthin - will ich; und traue
Mir fortan und meinem Griff.
Offen liegt das Meer, ins Blaue
Treibt mein Genueser Schiff.

Alles glänzt mir neu und neuer,
Mittag schläft auf Raum und Zeit- :
Nur dein Auge - ungeheuer
Blickt mich's an, Unendlichkeit."

Friedrich Nietsche

Mittwoch, September 12, 2007

Impressionen

Ein Besuch in Kreta ist immer wieder faszinierend. Stets zeigt es sich von einer neuen Seite.
Das Land, wo vor den Fenstern Zitronen blühen und du nur die Hand ausstrecken musst um eine zu pflücken.

Der Papagei in Ierapetra hat sich extra in Schale geworfen und flirtet mit dem Mädchen.
In Agios Nikolaos wurde ich Zeuge, wie eine amerikanische Braut ihrem griechischen Bräutigam das Ja-Wort gab.
Die Hochzeit fand in einem kleinen Rahmen statt, es waren nur drei Gäste geladen. Über der Zeremonie lag der Hauch des Surrealen.

An unserem Rückreisetag sahen wir auf dem Flugplatz "unsere" Braut wieder. Sie wartete mit ihren zwei Freundinnen auf das Flugzeug. Der Bräutigam fehlte.

Und immer wieder das Meer. Mythischer Ort. Ursprung des Lebens. Symbol der Freiheit.
Das Meer macht demütig. Ich weiss, dass es mir immer überlegen sein wird. Es steckt voller Wunder, birgt reiche Schätze, öffnet neue Horizonte.
Ich erinnere mich wieder an die Novelle von Theodor Storm: Der Schimmelreiter. Dort hat mich besonders der Mythos vom Menschen beeindruckt, der immer wieder versucht dem Meer Land abzutrotzen.
"Das Meer ist schöner noch
als Kathederalen;
Nährt es uns treulich doch,
Sänftigt die Qualen.
Und drüber leuchtet fern:
Maria, Meeres Stern.

Es kennt die Gaben all,
Dunkle und helle.
Ich hör den milden Schall.
Den Zorn der Welle.
Seine Unendlichkeit
Ist gnädig und bereit.

O! so voll sanfter Huld
Auch noch im Toben!
Wie eines Freundes Geduld
Rauscht es erhoben:
"Ihr, die ihr trostlos seid,
Sterbet hier ohne Leid!"

Und unter Himmeln, schau,
Die in ihm aufblühn,
Hat es ein sanftes Blau,
Ein Grau, ein Rot und Grün . . .
Schöner als alles hier,
Besser als wir!"

Paul Verlaine

Samstag, September 01, 2007

1 Woche Ferien

"Es gibt Reisen, die man wieder und immer wieder macht, wie Bücher, die man liest, oder Musik, die man hört, wie Gesichter, die man sieht, Menschen, zu denen man spricht, und jedesmal ist etwas verändert und etwas gleich geblieben."

William Saroyan

Septembermorgen



Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fliessen."

Eduard Mörike