Sonntag, Dezember 31, 2006

Neujahrsnacht


"Diese Nacht ist ein Fluss.
Mein Bett ist ein Kahn.
Vom alten Jahr stosse ich ab.
Am neuen lege ich an.
Morgen springe ich an Land.
Dies Land, was ist's für ein Ort?
Es ist keiner, der's weiss.
Keiner war vor mir dort."

Josef Guggenmos

Herzlich wünsche ich euch: "Prosit Neujahr!"
Das bedeutet so viel wie: "Es möge euch gelingen!"

Samstag, Dezember 30, 2006

das neue Jahr regieren


"Was würden Sie tun,
wenn Sie das neue Jahr
regieren könnten?

Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich
Die ersten Nächte schlaflos verbringen
Und darauf tagelang ängstlich und kleinlich
Ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schwingen.

Dann - hoffentlich - aber laut lachen
Und endlich den lieben Gott abends leise
Bitten, doch wieder nach seiner Weise
Das neue Jahr göttlich selber zu machen."

Joachim Ringelnatz

Freitag, Dezember 29, 2006

Der Dezember


"Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiss liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man's versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann tönt das Erz und spricht:
"Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht."

Erich Kästner


Donnerstag, Dezember 28, 2006

Seerundgang




Das prächtige Wetter lockt viele nebelmüde Menschen nach Valbella. Das Bergpanorama ist wunderschön. Auf dem zugefrorenen Heidsee wandern Heerscharen von Spaziergängern. Hunde wälzen sich im Schnee, Kinder lassen sich auf dem Schlitten ziehen, Punsch und Glühwein werden ausgeschenkt und die Stimmung ist ausgelassen fröhlich.

Mittwoch, Dezember 27, 2006

Weihnachtslied

ernst jandls
weihnachtslied

"machet auf den türel
machet auf den türel
dann kann herein das herrel
dann kann herein das herrel
froe weihnacht
froe weihnacht
und ich bin nur ein hund
froe weihnacht
froe weihnacht
und ich bin nur ein hund"

Dienstag, Dezember 26, 2006

Weihnachtswunder


Am 24. 12. ist das Weihnachtswunder geschehen. Wir haben spontan meine Schwester mit ihrem Mann, den zwei Kindern und den Hund eingeladen, mit uns Weihnachten zu feiern. Zu unserer allergrössten Freude haben sie zugesagt! Wir feierten in Valbella die schönste aller Weihnachten.

Zuerst wanderten wir mit Fackeln in den Wald, tranken Glühwein und Punsch und begegneten dem Weihnachtsmann.

Dann ging die Feier in unserer Ferienwohnung weiter.











Sonntag, Dezember 24, 2006

. . . dann ist Weihnachten


In uns

"Wir feiern Weihnachten,
auf dass diese Geburt auch
in uns geschieht.

Wenn sie nicht in mir geschieht,
was hilft sie mir dann?
Gerade, dass sie auch in mir geschieht,
darin liegt ja alles."

Meister Eckart

Von Herzen wünsche ich euch frohe, gesegnete Weihnachten!

Samstag, Dezember 23, 2006

Weihnachten




Weihnachten

"Was würdest du machen, wenn Weihnachten wär
und kein Engel würde singen.
Es gäbe keine Geschenke mehr,
kein "Süsser-die -Glocken-nie klingen".
Im Fernsehen hätte der Nachrichtensprecher
Weihnachten glatt vergessen.
Und niemand auf der ganzen Welt
würde Nürnberger Lebkuchen essen.

Die Nacht wäre still,
dicke Schneeflocken flielen,
als hätt' sie der Himmel verloren.
Und irgendwo in Afghanistan
würde ein Kind geboren.
In einem Stall,
stell es dir vor,
die Eltern haben kein Haus.
Was glaubst du,
wie ginge wohl dieses Mal
eine solche Geschichte aus?"

Juta Richter

Freitag, Dezember 22, 2006

Lächeln

Weihnachten

"Kommt der Weihnachtsmann
Fängt das Christkind an
Zu weinen

Was die wohl meinen
Die vielen roten Herren
Die da lauthals plärren?

Alle reden nur vom Kaufen
Alle sind nur noch im Laufen
Keiner kann mehr schnaufen

Das soll Weihnachten sein?
Danke, nein.

Da macht sich das Christkind ganz klein
Passt jetzt in ein Lächeln hinein
So geht's nicht verloren...
So wird's - jeden Tag - neu geboren!

Kommt es heut' noch zu mir
- ich schenke es dir!"

Heinz Janisch


Donnerstag, Dezember 21, 2006

event advent



"die in nebelfeuchten städten wohnen
hören heilsarmeegesänge
in den alpen schleudern die kanonen
kunstschnee auf noch grüne hänge

kläuse gibts und engel zur genüge
bettler leiden unterm wetter
wers vermag bucht jetzt karibikflüge
junge kaufen snowboardbretter

jahr um jahr adventets kühner greller
ein event in dunklen tagen
alle waren zirkulieren schneller -
wär' da sonst noch was zu sagen?"

kurt marti

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Der Stern


"Nachts erwachen und mit herrlichem Erschrecken
hell im Fenster einen Stern entdecken,
und um ihn die sichre Angst verlassen,
wie Kolumbus nach dem Steuer fassen,
und gehorsam wie aus Morgenland die Weisen
durch die Wüste in die Armut reisen,
und im Stern des Engels Antlitz schauen:
wie ein Hirt zu Bethlehem vertrauen."

Christine Busta

Dienstag, Dezember 19, 2006

Schokolade - Herzen


Wir


"Einzeln
sind wir Worte,

zusammen
ein Gedicht."

Georg Bydlinski

Montag, Dezember 18, 2006

Wunschzettel

Schon mehr als die Hälfte der Türchen am Adventskalender sind geöffnet und die letzten Wunschzettel an den Weihnachtsmann liegen abholbereit auf dem Fensterbrett.



Weihnachtswünsche

Ich wünsche mir einen langen Tag
ganz ohne alle Uhren
und auch Erwachsene, die nicht
stets auf Termine luren.
Ich wünsch mir Papa mit viel Zeit
für mich und meine Fragen
und dass Erwachsene nicht so oft
nur jammern oder klagen.
Ich wünsche mir, dass man mich mal fragt,
warum ich manchmal weine.
Ich wünsch mir, dass man mir mal sagt:
"Ich mag dich, meine Kleine!"
Ich wünsch mir, dass man nicht stets mahnt,
"Nicht jetzt, denk doch an später!"
Ich wünsch mir, dass ich ich sein darf
und nicht ein "Man" und "Jeder".
Ich wünsch mir Lehrer mit Humor
und solche, die gern lachen.
Dass ich nicht nur gescheit sein muss,
mal träumen darf im Wachen.
Frohe Gesichter um mich rum,
die nicht im Alter rosten.
Bekomm die Wünsche ich erfüllt?
Wohl kaum, weil sie nichts kosten.

Helmut Zopfi

Sonntag, Dezember 17, 2006

3. Advent

Der Stern

"Hätt einer auch fast mehr Verstand
Als wie die drei Weisen aus dem Morgenland
Und liesse sich dünken, er wär wohl nie
Dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
Seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
Fällt auch auf sein verständig Gesicht,
Er mag es merken oder nicht,
Ein freundlicher Strahl
Des Wundersterns von dazumal."

Wilhelm Busch

Samstag, Dezember 16, 2006

Weihnachten


"Ich bin Erika.
Jetzt kommt Weihnachten.
Ich schenke Vati ein Tischfeuerzeug zu 22.50 DM.
Vati schenkt Michael Tennisschläger zu 22 DM.
Michael schenkt Mutti eine Schälmaschine zu 19.70 DM.
Mutti schenkt mir Schallplatten im Wert von 18 DM.
4.50 DM muss ich noch bekommen.
Von wem?
Ich bin so gespannt auf Weihnachten."

Robert Gernhardt

Freitag, Dezember 15, 2006

Seegfrörni

In Valbella war es so kalt, dass der Heidsee begann, eine Eisschicht zu bilden. Das sah märchenhaftschön aus.


Worte

"Wir reden zu viel
Schweigen zu wenig
Niederhagelnde Worte
Spritzen auseinander
Auf Suche nach Rillen
Und finden hin und wieder
Auch ein Bett
Durch das sich darauf
Rauschend und schäumend
Ein Bach zwingt
Der aber braucht
Einen schweigenden See
In den er münden darf."

Galsan Tschinag

Donnerstag, Dezember 14, 2006

Die Abenteuer des starken Wanja

Heute möchte ich die "Die Abenteuer des starken Wanja" von "Otfried Preussler" zum Lesen oder zum Hören empfehlen.
Diese Geschichte ist ein Klassiker für Gross und Klein.
Sie handelt von einem Bauernjungen, der später Zar wurde.

Im Buch auf Seite 14/15 steht:
"Um Zar zu werden, brauchst du zunächst eine Zeit lang nichts weiter zu tun - als zu faulenzen."
"Faulenzen?"
Wanja glaubte nicht recht zu hören.
"Ja, auf dem Backofen liegen und faulenzen - um für die schweren und grossen Aufgaben, die dir bevorstehen, Kraft zu sammeln. Geh jetzt heim und besorge dir sieben Säcke voll Sonnenblumenkerne und sieben Schafspelze!"
"Was soll ich damit?"
"Du steigst damit auf den Backofen", sagte der Blinde, "und bleibst dort liegen, bis deine Stunde gekommen ist. Du darfst aber, merk dir das, während der ganzen Zeit nicht vom Ofen heruntersteigen, mit niemandem reden und nichts anderes essen als Sonnenblumenkerne, davon freilich so viel wie du magst."


Wanja sammelt also während sieben Jahren, in denen er anscheinend gar nichts tut Kraft. Er liegt nur faul auf der Ofenbank, schweigt und ernährt sich von Sonnenblumenkernen. Nach Ablauf dieser Zeit ist er so stark geworden, dass er die schwiergsten Abenteuer besteht bis er endlich Zar wird.

Die Sprache ist wunderschön, die Geschichte spannend geschrieben, voll von Sagen-und Märchenmotiven.

Auch das Hörbuch hat mir ausgezeichnet gefallen.

Am Schluss der Geschichte sagt der alte Zar zu Wanja: "Das Herz ist es, das den Zaren ausmacht."

Ich habe für mich die Lehre gezogen, dass ich mich vor einer wichtigen Entscheidung, bevor ich eine Herausforderung annehme eine Zeitlang auf meine Ofenbank zurückziehe, schweige und nur Sonnenblumenkerne esse.

Dienstag, Dezember 12, 2006

Schnee und Stille


Dezember


"Es schneit.
Und es ist still.

Jetzt weiss ich
Was ich will:

Ich will
Dass es schneit
Und still ist.

So stehe ich lange da.

Und in die Stille hinein
sage ich laut:
Jetzt
Ist
Weihnachten."

Heinz Janisch

Montag, Dezember 11, 2006

Sonntagsspaziergang



"Auf dem Spaziergang, den ich gestern leise machte,
ich selbstverständlich vor Vergnügtheit sachte lachte.

Sonntäglich rauchten ein'ge Menschen ihre Pfeife,
auf einem Mädchenköpfchen schwebte eine Schleife.

Die Gegend schaute mich wie ein Theater an,
Wie hat es das Naturschauspiel mir angetan,

als sei ich immer noch ein junger Mensch an Jahren,
wär eben erst ins reife Alter reingefahren.

Romanisch stand in einem hübschen Gottesacker
ein Turm, und ich besichtigte danach gar wacker

das niedlich-feierliche Kirchenheiligtum,
und auf natürl'che Weise ging die Zeit herum.

Wenn man genügend, wie man sagt, gebummelt hat,
begibt man sich von selber wieder in die Stadt."

Robert Walser


Sonntag, Dezember 10, 2006

2. Advent


In Hauptwil sah ich einen Riesenadventskranz. Das besondere an ihm ist nicht nur seine Grösse, sondern dass er zwischenzeitlich sogar fünf Kerzen hat. Diese fünfte Kerze ist es, die mein Herz am stärksten erwärmt.

Samstag, Dezember 09, 2006

Tannenbaum


Heute Morgen bin ich vom leichten Schneefall erwacht ;-)
Hier in Valbella hat es 30 cm geschneit.

Advent

"Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;
und lauscht hinaus. Den weissen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit."

Rainer Maria Rilke

Freitag, Dezember 08, 2006

Lichterglanz

Jetzt habe ich sie endlich gesehen -

die sensationelle Weihnachtsbeleuchtung in Zürich -

und gehört -


den "Singing Christmastree."

Donnerstag, Dezember 07, 2006

Margarete Steiff


Ich habe den DVD über das Leben von Margarete Steiff gesehen. Die Hauptrolle spielt Heike Makatsch unter der Regie von Xaver Schwarzenberger.

Der Film erzählt die Geschichte der Gründerin des riesigen Steiff-Imperiums.
Margarete erkrankte im Alter von 1 1/2 Jahren an Polio und konnte ab diesem Zeitpunkt ihre Beine und ihre rechte Hand nicht mehr bewegen. Was mich sehr berührte ist, dass sie sich von diesem schweren Schicksalsschlag nicht unterkriegen liess. Sie glaubte an ihre Lebensaufgabe, verwirklichte ihre Vision und gründete eine Spielwarenfabrik. Sie wurde zu einer der grössten Arbeitgeberinnen der Region. Dies geschah in einer Zeit, da man des Wort Frauenemanzipation noch nicht einmal kannte. Mit der Erfindung und Herstellung der Stofftiere eroberte sich Margarete einen festen Platz in den Herzen kleiner und grosser Kinder. Alle ihre Stofftiere tragen als Markenzeichen den charakteristischen Knopf im Ohr. Legendär ist der berühmte Teddybär.

Das Steiff-Erlebnismuseum befindet sich in Giengen a.d. Brenz. Gerne möchte ich einmal dorthin reisen und diesen Ort kennenlernen, an dem Margarete Steiff lebte und der Siegeszug der Spielzeugtiere seinen Anfang nahm.

Mittwoch, Dezember 06, 2006

Nikolaustag

In den Schaufenstern der Buchhandlung "Rösslitor" in St. Gallen hängen Bilder aus den Weihnachtsmann- Bilderbüchern gemalt von Henrike Wilson.
Auf den Buchdeckeln steht:
"Es war einmal ein kleiner Weihnachtsmann, der freute sich auf die Reise zu den Kindern wie kein anderer Weihnachtsmann auf der Welt. Doch da waren auch die grossen Weihnachtsmänner, die meinten, dazu sei er noch viel zu klein."
"Der kleine Weihnachtsmann bringt, wie jedermann weiss, den Tieren im Wald ihre Geschenke. Doch eines Tages wollen die Stadttiere wissen, warum er nicht auch zu ihnen kommt. Das könnten sie nicht verstehen und es sei gemein. Da haben die Stadttiere natürlich Recht. Aber wie soll der kleine Weihnachtsmann das auch noch schaffen?"
"Es ist alles wie jedes Jahr in dem kleinen Dorf weit im Norden, wo die Weihnachtsmänner wohnen. Die Geschenke sind verpackt und die Schlitten geputzt für die grosse Reise. Doch dann haben plötzlich alle rote Pusteln im Gesicht. "Weihnachtspusteln", sagt der Doktor, und dass sie so reisen, kommt überhaupt nicht in Frage. Eine schöne Bescherung! Aber der kleine Weihnachtsmann weiss Rat."

Als ich nach den zwei Bilderbüchern vom kleinen Weihnachtsmann fragte, sagte mir die Verkäuferin mit Tränen in den Augen vor lauter Rührung, dass dieses Jahr auch das dritte Buch erschienen sei. Ich habe nicht gleich losgeheult, aber ich freute mich doch sehr :-)
Diese Bücher sind wirklich wunderwunderschön. Der Text ist sehr knapp, die Bilder sind reich, plakativ, farbenprächtig.

Der erste Band heisst: Der kleine Weihnachtsmann
der zweite: Der kleine Weihnachtsmann geht in die Stadt
der dritte: Der kleine Weihnachtsmann reist um die Welt
Geschrieben hat sie: Anu Stohner
Gemalt: Henrike Wilson
Erschienen sind sie im: Carl Hanser Verlag

Dienstag, Dezember 05, 2006

Weihnachtsdekoration



Von Chista bekam ich ein weihnachtliches Stöckchen zugespielt mit der Aufforderung, ein Foto der aktuellen Weihnachtsdeko zu zeigen. Et voilà.

Montag, Dezember 04, 2006

Barbaratag


Eine Erklärung warum am 4. Dezember sogenannte Barbarazweige abeschnitten werden gibts auf der Zauberpflanzen-Homepage. Dort habe ich auch einen "Adventskalender für Garten- und Literaturfreunde" gefunden.

Am 4. Dezember

"Geh in den Garten
am Barbaratag!
Gehe zum kahlen
Kirschbaum und sag:

Kurz ist der Tag,
grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt,
der Frühling ist weit.

Doch in drei Wochen,
da wird es geschehn:
Wir feiern ein Fest,
wie der Frühling so schön.

Baum, einen Zweig
gib du mir von dir.
Ist er auch kahl,
ich nehm ihn mit mir.

Und er wird blühen
in seliger Pracht
mitten im Winter
in der heiligen Nacht."

Josef Guggenmoos

Sonntag, Dezember 03, 2006

1. Advent


Sich für den Advent vornehmen

"Sich Zeit zu nehmen
Weniger machen
Die Stille suchen.
Wichtiges weniger wichtig nehmen.
Sich selber weniger wichtig nehmen.
Das Notwendige auf seine Notwendigkeit
hin überprüfen.
Ruhig werden.
Negative Gedanken loslassen.
Ärger vorbeischwimmen lassen.
Fragen unbeantwortet lassen.
Sich selbst nicht nervös machen.
Andere nicht reizen.
Nachdenken und Zuhören.
Staunen über die kleinen Dinge des Lebens.
Einander helfen.
Verständnis zeigen.
Jemandem zulächeln.
Sich nicht zuviel vornehmen. . ."

Anna Strobl

Samstag, Dezember 02, 2006

Es weihnachtet sehr


"An Dezembertagen
kann es sein
dass es abends
freundlich klopft
dass Besuch kommt
unverhofft
dass dir jemand
Himmelstorte backt
und die dicksten
Nüsse knackt
dass er dir ein Lied mitbringt
und von seinen
Träumen singt

An Dezembertagen
kann es sein
dass Menschen
plötzlich Flügel tragen
und nach
Herzenswünschen fragen
Riesen werden
sanft und klein
laden alle Zwerge ein

Dezember
müsst es immer sein."

Anne Steinwart

Freitag, Dezember 01, 2006

es dezembert


"Weihnachten 1944
(Als ich keinen Urlaub bekam)

Wenn es in der Welt dezembert
und der Mond wie ein Kamembert
gelblich rund, mit etwas Schimmel
angetan, am Winterhimmel
heimwärts zu den Seinen irrt
und der Tag stets kürzer wird -
sozusagen wird zum Kurztag -
hat das Christkind Geburtstag!
Ach, wie ist man dann vergnügt,
wenn man einen Urlaub kriegt.
Andrerseits, wie ist man traurig,
wenn es heisst: "Nein, da bedaur ich!"
Also greift man dann entweder
zu dem Blei oder der Feder
und schreibt schleunigst auf Papier
ein Gedicht, wie dieses hier:

Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!
Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so und mal so. . .
Vielleicht gibt's doch richtigen Frieden auf Erden?
Vielleicht grade jetzt? - -
Aber wo? . ."

Heinz Erhard