Donnerstag, November 01, 2007

"Herbstlicher Vers"

"Nun schickt der Herr das Leuchten in die Wälder.
Grellbunte Brände lodert jedes Blatt.
Wie welkt das Herz dem wandermüden Fremden,
Der nur die Einsamkeit zur Heimat hat . . .

Schon fegt der Sturm den Sommer in die Gosse.
Im Park der Ahornbaum schreit blutigrot.
Der Regen weint die immergleichen Tropfen,
Und auf den Wiesen riecht es morsch nach Tod.

Da überfällt den Wandrer banges Schweigen
Und tiefes Weh um Schönheit, die verdirbt.
Herr, nimm mich fort aus diesem letzten Glühen
Und lass mich sterben, eh mein Sommer stirbt."

Mascha Kaléko

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Mameli

Ich habe mir gestern zur Feier des Tages ein Gruselbuch gekauft und schicke dir hier draus noch ein Gedicht zum Thema Halloween!

Meine Schwester ist ein Werwolf von Jack Prelutsky:

Meine Schwester ist ein Werwolf.
Ach, wie fremd und sonderbar.
Der Vollmond schien, da sah ich,
wie ihr wuchs braunschwarzes Haar.
Die Glieder wurden länger,
ihre Stimme dröhnte tief.
Nicht das sie schlechter aussah-
Sie war nie sehr attraktiv.

Schnell sagte ich's den Eltern,
die laut jammerten: "Weh mir!",
und stöhnten voller Sorge:
"Sie ist gar nicht mehr wie wir!"
Ich liebe meine Schwester-
aber trotzdem wünsch ich mir,
sie wär wie wir alle
einfach ganz normal Vampir!

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

liebster glückspilz

was für ein schaurig-schönes gedicht! ganz herzlichen dank!
ich hab grad eine gänsehaut bekommen;-)

ich nehme an, nach all den aufregungen schläfst du jetzt schon wie ein murmeltier :-)

chüssli
mameli