Sonntag, August 26, 2007

Einsiedler Welttheater

Auf dem Klosterplatz in Einsiedeln wird gegenwärtig "Das Einsiedler Welttheater 2007 Nach Calderon de la Barca " von Thomas Hürlimann aufgeführt. Gestern Abend sah ich die eindrückliche Vorstellung. Die Kulisse mit der imposanten Barockkirche im Hintergrund ist phänomenal.
Calderon begleitete seine sechs Protagonisten: den König, die Schönheit, den Reichtum, den Bauern, die Weisheit und die Bettlein auf dem Lebensweg von der Geburt bis zum Tod.
Thomas Hürlimann baut zusätzlich einen Endzeitwind auf, der seine Figuren, es sind moderne Schweizer, in Angst und Schrecken versetzt und sie am Schlusse alle umbringt.
Die Leistung der Schauspieler, unter ihnen sind 350 Laienschauspieler, ist grossartig. Besonders imponiert hat mir Pater Cassian, der die Welt verkörpert. Wie feinfühlig und professionell dieser ältere Pater, er ist 78 Jahre alt spielt, ist unglaublich. Die Musik war sehr eindrucksvoll, die Kostüme prächtig und die Beleuchtung und die Choreografie vorzüglich.
Die Klostertürme boten mir während des Stücks Zuflucht und Halt. Aber auch dieser wurde mir genommen, entstand doch am Schluss dank Special Effects und Technik der Eindruck, das Kloster stehe in Flammen.
Das Stück muss enden, weil es keine Schauspieler mehr hat. Alle liegen sie tot auf dem Klosterplatz. Das Inferno ist eingetreten. Die Welt ist untergegangen.

Thomas Hürlimann lässt sein Stück beginnen mit den Worten:

"Die Welt
En la Comedia humana
Toda la vida
Es una entrada, una salida....."

Seine Schlussworte sind:

"Und da das ganze Leben
Nur Theater ist
Sei euch und uns
Das Spiel vergeben.

Finis."

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