Mittwoch, Januar 23, 2008

Die Frau im Mond


Unter dem Schein des Vollmondes das neue Buch von Milena Agus : "Die Frau in Mond" zu lesen passt perfekt. Das Vergnügen wird noch erhöht mit einem Glas Wein aus Sardinien und einem Stückchen Pecorino. So geschehen gestern Abend.

Die Enkelin erzählt die Lebensgeschichte ihrer Grossmutter. Diese wächst in einer Bauernfamilie auf Sardinien auf. Obwohl die Grossmutter sehr begabt ist wird ihr ein Studium verweigert. Sie ist sehr schön und hat deshalb viele Verehrer. Alle aber verlieren schnell das Interesse an ihr. Wahrscheinlich liegt es an den leidenschaftlichen Liebesbriefen und Gedichten, die ihnen die Grossmutter jeweils schreibt. Als die Urgrossmutter davon erfährt schlägt sie ihre Tochter mit allem, was ihr in die Hände kommt. Die Grossmutter kommt sich äusserst wertlos vor und aus lauter Verzweiflung verletzt sie sich selber und will sich umbringen. Daraufhin wird ihr vorgeworfen, dass sie verrückt sei. Die Grossmutter glaubt es nun auch selber. Sie trägt ständig ein kleines Notizbuch bei sich, in das sie heimlich alles aufschreibt. Als sie 30 Jahre alt ist wird sie gegen ihren Willen mit einem freundlichen älteren Wittwer verheiratet. Die beiden leben wie Bruder und Schwester zusammen. Der Mann besucht weiterhin das Bordell, bis ihm die Grossmutter anbietet: "Ihr müsst mir nur erklären, was Ihr mit diesen Frauen macht, dann kann ich das in Zukunft übernehmen." Als die Grossmutter Nierensteine bekommt, verordnet ihr der Arzt eine Thermalkur auf dem Festland. Dort begegnet sie "Reduce", einem versehrten Kriegshelden. Er ist ihre grosse Liebe, nach der sie ein Leben lang gesucht hat. Vorläufig geheilt von ihrem Nierensteinleiden kehrt sie nach Hause zurück und bekommt nach neun Monaten einen Sohn.

Der Schluss des Buches zeigt eine überraschende Wendung auf. Ich möchte ihn hier nicht verraten. Nur so viel: Kreativität, Phantasie, Träume und die Kraft der Gedanken sind überlebenswichtig.

Auf Italienisch heisst das Buch: "Mal di Pietri", was soviel wie Nierensteinleiden heisst.

Mit diesem Buch ehrt und würdigt die Enkelin das Leben ihrer einzigartigen Grossmutter. Milena Agus brauchte nur wenige Worte um mich in ihren Bann zu ziehen.

Ich möchte noch anmerken, dass ich das Buch wegen zwei ziemlich freizügig geschriebenen Seiten nicht jeder Grossmutter empfehlen würde ;-)

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schöne Buchbesprechung...und es gibt durchaus wilde, freigeistige Großmütter, die solche Bücher gern verschlingen....
Habe heute dein blog entdeckt. es gefällt mir sehr!
gruß von Lu

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

liebe lu

herzlichen dank für die blumen!

du hast natürlich recht, es gibt sie auch, "die wilden, freigeistigen" grossmütter :-)

ich wünsche dir einen frohen nachmittag
gabriela

Anonym hat gesagt…

hier nochmal Lu, liebe Gabriela, falls du mal in mein blog schauen magst- habe dich in meine blogroll aufgenommen:
http://ludovika.blogg.de

bis bald -
Lu

Anonym hat gesagt…

liebe gabriela,
deine buchbeschreibung klingt sehr interessant und ich werde mir diesen titel auf meinen wunschzettel bei amazon setzen.

und zum thema 'großmutter' zwinkere ich dir einfach nur zu. du weißt ja, ich bin auch eine *lach

lieben gruß an dich :-)

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

liebe lu

vielen dank! ich komme morgen zu dir auf besuch!

jetzt wünsche ich dir eine gute Nacht.

liebe grüsse
gabriela

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

liebe antje

also für dich gilt die "grossmutter-warnung" selbstverständlich nicht:-) soweit glaube ich dich schon zu kennen :-)

sei lieb gegrüsst, schlof guet!
gabriela