Montag, Februar 02, 2009

Lesetipp im Flugzeug

Auf dem vierzehn Stunden Flug nach Argentinien sass neben mir eine hübsche junge Frau mit langem schwarzem Haar, die eifrig ein Buch las. Das aussergewöhnliche daran war, dass sie es sozusagen verschlang. Dem Mann an ihrer Seite gab sie nur ganz knappe Antworten, egal wie oft er auch versuchte, ein Gespräch mit ihr zu führen. Ich hörte, dass sie miteinander Spanisch sprachen. Während der Nacht, als ich kurz erwachte sah ich, dass über ihrem Sitz die Leselampe brannte und sie immer noch am Lesen war. Ich beschloss, wie immer dieses Buch auch heissen würde, es mir auf jeden Fall zu beschaffen! Ich hoffte inständig, dass es keine schwierige Abhandlung über irgend ein wissenschaftliches Thema sei. Am Morgen sass die Dame mit feuchten Augen da, das Buch lag geschlossen auf ihren Knien. Ich wollte sie nicht stören und ansprechen und verrenkte mir darum beinahe den Hals, um endlich den Titel zu sehen. Sie erkannte sofort mein Vorhaben und nannte ihn mir lächelnd.

Ich konnte diese Nacht nicht schlafen und habe darum wie vormals die schöne Dame das Buch verschlungen. Es heisst:

"Der Junge im gestreiften Pyjama"
Eine Fabel
von John Boyne.

Es wurde mehrfach preisgekrönt:
Ausgezeichnet mit dem Irish Book Award: Bestes Kinderbuch des Jahres
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2008
Nominiert für die Carnegie Medal
Nominieret für dan Ottakar's Book Prize
Nominiertfür den Premio Paolo Ungari
Ein Film ist in Vorbereitung

Auf dem Umschlag steht statt einer Inhaltsangabe das Folgende:
"Die Geschichte von Der Junge im gestreiften Pyjama ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch - so glauben wir - ist es besser, wenn man vorher nicht weiss, worum es geht.

Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit dem neunjährigen Bruno (Und doch ist es keine Geschichte für Neunjährige). Früher oder später kommt er mit Bruno an einen Zaun.

Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt."

Ich möchte deshalb auch nicht mehr verraten, nur so viel sei noch gesagt, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat. Wie schon meine "Vorleserin" konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich die ganze Geschichte kannte. Die Hauptperson, der neunjärige Bruno, der es hasst, wenn man ihn "kleiner Mann" nennt, "junger Mann" hingegen toleriert, ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich werde ihn wohl nie mehr vergessen.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebste Bäbels
Das ist wirklich nicht zuviel versprochen von dem Buch. Meine Mama hat es auf Spanisch gelesen und mir jede Einzelheit ganz spannend und herzzerreissend erzählt. Tja, mega! Liebste Grüsse Rita

Anonym hat gesagt…

meine liebe gabriela .....die bücher, die einem im leben begegnen! mit deinem eintreffen in meinem, hast du mir schon eine menge davon beschert.....danke!!
deine ursula

HerzBlatt hat gesagt…

Ich habe dieses Buch vor längerer Zeit gelesen und es zählt für mich zu den Büchern, die in meinem Bücherregal einen Ehrenplatz erhalten, denn den hat es verdient!!
Ganz außergewöhnlich und WICHTIG...gerade in diesen Zeiten!!
Liebste Herzblattgrüße
Iris

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

@ rita
ja ja, deine mama und ich haben den gleichen geschmack, wir lieben dich beide :-)
kuss

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

@ das beruht auf gegenseitigkeit! ich bin immer begeistert, wenn eine mail von dir eintrifft. deine buchtipps sind immer 1a!

umarmung

Gabrielas Tagebuch hat gesagt…

@ iris

ja, du hast recht, dieses buch ist eine kostbarkeit!
falls du mal lust und zeit hast, schreib mir doch einmal, welches buch noch in deinem "ehrenregal" steht?

ganz liebe grüsse