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Der Verlag Urachhaus hat dieses Jahr das wunderschöne Buch: „Mein kleiner Orangenbaum“ geschrieben von José Mauro Vasconcelos herausgebracht. Es erschien schon in den 70er Jahren unter andern Titeln, im 2004 unter: „Wenn ich einmal gross bin“. Hier nun handelt es sich um eine Neuauflage der Übersetzung von Marianne Jolowicz aus dem Portugiesischen: „Meu Pé de Laranja Lima“
Die autobiographisch gefärbte Geschichte erzählt ein Jahr aus der Kindheit des Autors. Die Hauptperson, ein kleiner Junge, ist zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre alt. Zur grossen Überraschung aller lernt er von einem Tag auf den andern lesen. Seine mausarme Familie wohnt in einer kleinen Ortschaft in Brasilien. Der kleine Sesé verdient Geld für seinen arbeitslosen Vater mit Schuhputzen und singen. Unentwegt heckt er immer wieder neue Streiche aus und wird von seiner Familie dafür hart bestraft. Sesé hat viel Fantasie und das Herz auf dem rechten Fleck. Sein bester Freund ist ein kleines Orangenbäumchen, das er Knirps tauft und mit dem er sich stundenlang unterhält. Als er den „besten Menschen von der Welt“ trifft, Senhor Manuel Valadares, ändern sich ihre beiden Leben.
Du bist ein etwas schwieriger kleiner Kerl, aber ich muss gestehen, dass du das alte Herz eines Portugiesen froh machst. Ja, das tust du. Wollen wir jetzt weiterfahren?
Es ist gerade so gut jetzt. Noch ein kleines bisschen länger. Ich muss über etwas sehr Ernstes sprechen.
Dann sprich!
Mehr Freunde sein als wir beide, das kann man doch gar nicht, oder?
Nein, ganz bestimmt nicht.
Sogar der Wagen ist schon halb meiner, nicht?
Eines Tages wird er dir ganz gehören…
Es ist gerade so gut jetzt. Noch ein kleines bisschen länger. Ich muss über etwas sehr Ernstes sprechen.
Dann sprich!
Mehr Freunde sein als wir beide, das kann man doch gar nicht, oder?
Nein, ganz bestimmt nicht.
Sogar der Wagen ist schon halb meiner, nicht?
Eines Tages wird er dir ganz gehören…
Weißt du, ich möchte immer bei dir bleiben.
Weshalb?
Weil du der beste Mensch von der Welt bist. Wenn ich bei dir bin, dann tut mir niemand was, und ich fühle die Sonne des Glücks in meinem Herzen ...
Das Buch ist voller Zärtlichkeit, Zuneigung, Sehnsucht, Trauer, Schmerz, Fantasie, Schönheit.
Ewig schade, dass sich der Roman nur auf ein einziges Lebensjahr von Sesé beschränkt. Ich hätte liebend gerne noch weiter gelesen und erfahren, wie sich sein Leben wohl entwickelte.
Der Autor ist 1984 gestorben.